top of page

Nächste und zusätzliche Wildkräuterexpeditionen und Natur-Resilienz-Spaziergänge - Doldenblütler - Gefahr und Potenzial

  • Iris Bein
  • 4. Juni
  • 5 Min. Lesezeit
Blütentorte
Blütentorte

In diesem Beitrag darfst du dich auf folgende Themen freuen:


- Mittsommer-Expedition zu den Heil- und Liebespflanzen am 14. Juni in Ratekau


- Zusätzliche Kooperations-Veranstaltungen und Ausflugstipp


- Kräuter-Genuss-Woche: Anmeldung bis 20. Juni


- Doldenblütler kennen- und schätzen lernen und Veranstaltungstipp


Ein Reihe erfüllender Touren liegt seit dem letzten Blogbeitrag hinter mir:

von der Wildkräuterwerkstatt bei Wir bauen Zukunft über die Woche zur Heilkraft des Waldes in Plön, den Wald- und Kräuterspaziergängen in Lübeck und Scharbeutz, Wildbienen für Kinder im Schulgarten bis hin zum fulminanten Abschluss Ende Mai mit Wildem Kochen von Grüner Neune,  Heilkräuterworkshop auf dem Ringstedtenhof sowie Wildem Sushi in Klingberg! Danke an alle für die aktive Teilnahme, das Mitmachen, Mitdenken, Verantwortung übernehmen …


Nun habe ich etwas Zeit durchzuatmen und weiter zu planen. Nahezu alle Kräuterveranstaltungen waren dieses Jahr bislang ausgebucht, ich freue mich über das Interesse. Eine Buchung auf Warteliste  kann sich trotzdem lohnen, es gibt immer mal wieder Absagen. Für alle weiteren Kurse (außer Bildungsurlaube) ab Juni gibt es aktuell noch freie Plätze. Danke für deine verbindlichen Vorab-Anmeldungen. So kann ich besser planen und die Gruppengrößen auf einem angenehmen Level halten.


Viel Spaß beim Stöbern und bis bald, ich freue mich auf dich!


Glockenblume
Glockenblume

Samstag, 14. Juni, 11 bis 15 Uhr, Ratekau, durch den Medizinwald und den Garten beim Dorfmuseum


Lerne auf einer Wildkräuterwanderung Heil- und Liebespflanzen kennen, die zur Sommersonnenwende besonders heilkräftig sind, vitalisieren und entspannen sowie die sinnliche Kraft fördern. Bereite eine kleine Kostprobe und Kräuterprodukte wie Liebeselixiere zu. Der Liebeskräuterspaziergang am 16. Juni in Lübeck muss ausfallen, da dort so gründlich gemäht wurde, dass aktuell nichts blüht.


Sonnenaufgang
Sonnenaufgang in Travemünde

20. Juli, 4.30 morgens, Travemünde, Parkplatz Mövenstein


Erlebe die Magie des Sonnenaufgangs im Wald am Meer mit anderen zusammen. Entschleunigt, achtsam und im Spiegel der Natur kommst du zu einer tiefen Ruhe. In der Fülle des Sommers erfährst und übst du, wie du deine Ressourcen in herausfordernden Zeiten entdecken und stärken kannst. Wenn Mitfahrmöglichkeit gewünscht wird, gerne melden.



Frauenmantel
Frauenmantel

Mittwoch 11. Juni, 15:00 Uhr

Treffpunkt: Friedhofspforte Steinrader Weg 10 neben der St. Lorenz-Kirche, Lübeck


In der Ankündigung heißt es „Die Kräuterexpertin und zertifizierte Natur-und Landschaftsführerin Iris Bein wird uns auf dem St. Lorenz-Friedhof die Vielfalt der Flora im Frühsommer erlebbar machen und auch speziell auf die heilsame Wirkung verschiedener Pflanzen eingehen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.“



Haus der Kulturen Lübeck
Kräutergarten am Haus der Kulturen

Donnerstag, 3. Juli am Nachmittag, Uhrzeit folgt, siehe meine WebsiteHaus der Kulturen, Parade 12, 23552 Lübeck 


Ein Spaziergang durch den interkulturellen Kräutergarten am Haus der Kulturen mit Austausch über Kräuter, Anwendungen und Zubereitung einer kleinen Kostprobe


Kräutertorte in der Kräuter-Genuss-Woche
Blütenkuchen aus der Schulküche

4. August bis 8. August 2025, ganztägig

Am Stadtrand von Lübeck in ländlicher Umgebung auf dem Landwege e.V Ringstedtenhof

Anmeldung bis 20. Juni, sonst bitte melden


Suchst du noch ein Highlight für diesen Sommer? Freue dich auf eine Kräuterwoche mit viel Zeit, um unterschiedliche Wild- und Heilpflanzen sowie Bäume intensiv kennenzulernen und in leckere Gerichte und Heilmittel umzuwandeln. Mit täglichen Kräuterspaziergängen über Wiesen, durch den Kräutergarten und bei Ausflügen  in die abwechslungsreiche Umgebung sowie mit vielen spannenden Informationen.



Gärtnerei Gut Bliestorf
Iris in der Gärtnerei Gut Bliestorf

In der Gärtnerei Gut Bliestorf halte ich dieses Jahr wieder meinen Wurzelworkshop ab (27. September). Hier kannst du zu den Öffnungszeiten wunderschöne frische ökologische Blumensträuße und Pflanzen kaufen, im Schatten des Gartens hausgemachten Kaffee und Kuchen genießen und viele interessante Veranstaltungen besuchen. (Dies ist keine bezahlte Werbung! - ein persönlicher Tipp).



Schön, wild - von essbar bis tödlich - die weißen Doldenblütler


Gierschblüte
Gierschblüte

Was für eine Pracht und ein Duft liegen in der Luft. Die Fülle des Sommers!


Seit einiger Zeit blüht es überall leuchtend weiß. Um diese vielen weiß blühenden Pflanzen sicher voneinander zu unterscheiden, braucht es Zeit und immer wieder Übungen zur Wahrnehmung. Das betrifft vor allem die (meist weißen) Doldenblütler, deren Blüten wie Sonnenschirme auf den Stängeln thronen und leicht verwechselbar sind: Giersch, Wiesenkümmel, Wiesenkerbel, Wiesenbärenklau, Taumelkälberkropf, Hundspetersilie, wilde Möhre, Schierling und Co.


Dieser Pflanzenvielfalt begegnen wir im Jahresverlauf auf meinen Touren nach und nach. Da alle Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen, können wir das sichere Erkennen auf vielen Veranstaltungen üben. So besitzt du am Ende des Jahres ein umfassendes Repertoire. 


Wage dich als Neuling langsam heran. Respektvoll. Sicherer ist es am Anfang "zu schauen, und nicht zu kauen", denn zu dieser Pflanzengruppe gehören nicht nur essbare, sondern auch sehr giftige Pflanzen. Immer wieder wahrnehmen und vergleichen. Dann erkennst du, dass es auch sogenannte "Scheindolden" gibt, die keinen richtigen gleichförmigen Sonnenschirm bilden, wie der Holunder. Oder du nimmst Blütenstände wahr, die Dolden ähnlich sehen (wie Schafgarbe), bei näherem Betrachten aber gar kein richtiger Sonnenschirm sind. Natürlich sind Haptik und Geruch auch wichtig. 


Warum lohnt sich das?


Weil jede Entdeckung unser Leben bereichert! Was die Doldenblütler eint, ist ihre ökologische Bedeutung. Käfer, Wildbienen, Schwebfliegen und alle Tierchen mit einem kurzem Rüssel kommen leicht an den Nektar ran, Raupen freuen sich über das Nahrungsangebot. 


Auch für uns Menschen halten die Doldenblütler einiges bereit. Wir können den Blütenstängel vom Giersch als Strohhalm verwenden, die Wurzel der Wilden Möhre wie eine Karotte essen, Wiesenbärenklau-Knospen als wilden Brokkoli zubereiten und mehr. Aber dran denken: bereits kleine Mengen von Schierling oder Hundspetersilie können je nach Konstitution sehr giftig sein.


Arznei-Engelwurz
Arznei-Engelwurz

Aktuell in voller Pracht dürfen wir die Engelwurz bewundern, besonders an nassen Stellen wie an Flüssen und Kanälen. Als Heilpflanze ist ihre Wurzel medizinisch für ihre verdauungsfördernden Eigenschaften anerkannt und in der Erfahrungsheilkunde wird sie als Schutz- und Kraftpflanze verwendet.


Manche finden die Unterscheidung zwischen Engelwurz und Riesenbärenklau (aka Herkulesstaude) schwierig. Es ist davon abzuraten, Pflanzen anzufassen, deren Wirkung du nicht kennst. Denn der Riesenbärenklau ist phototoxisch, d.h. er kann bei Berührung zusammen mit Licht gefährliche Brandblasen erzeugen, die ggf. ärztlich behandelt werden müssen. In der Literatur wird empfohlen, im Notfall eine solche Stelle sofort gründlich mit Seife abzuwaschen und vor allem zeitnah vor Sonnenlicht zu schützen. Im Internet findest du weitere Tipps. Informiere dich über seine Merkmale.


Herkulesstaude
Herkulesstaude nicht anfassen

Der Riesenbärenklau ist eine wunderschöne Pflanze, die in ihrer Heimat im Kaukasus auch als Heilpflanze verwendet wurde. Aufgrund seiner Attraktivität haben ihn die Menschen nach Europa eingeführt und in Gärten angepflanzt. Unterschätzt wurde damals die intensive Ausbreitungsfreude und die potenzielle Gefährdung insbesondere für Kinder. Innerhalb der letzten Jahre hat er sich in meiner Wahrnehmung sehr stark verbreitet.


Riesenbärenklau Blüte
Riesenbärenklau - weißer Doldenblütler

Wenn du in der Öffentlichkeit den Riesenbärenklau siehst, melde dies den Grundstückseigentümer*innen (Stadt, Wald, privat), die dafür zu sorgen haben, dass sich niemand daran verletzt. Versuche nicht in Eigenregie, den Riesenbärenklau zerstören. Zum einen ist die Verwechselungsgefahr mit anderen wertvollen Bienenpflanzen zu groß und du könntest dich dabei selbst verletzen. Außerdem steht uns auch nicht zu, rumzugehen und das in der Natur zu zerstören, was uns gerade stört.


Wiesenbärenklau
Wiesenbärenklau essbar, nur leicht phototoxisch

Wer auf dem eigenen Grundstück Unterstützung für die Handhabung wünscht, kann sich zum Beispiel auf dem Seminar des BNUR am 23.6. informieren: Anmeldung Den Riesenbärenklau dauerhaft bekämpfen.


Leite diese Infos gerne an Interessierte weiter.


Ein herrliches Sonnenwendfest, sommerliche Grüße und bis bald!


Iris

 
 
bottom of page